Samstag, 8. November 2008

Q-Labels

Als einer, der in den 90er Jahren hauptsächlich in der Metallindustrie tätig war, bin ich schon seit längerem gegenüber den so genannten Qualitätslabels eher skeptisch eingestellt. Haben doch in den 90er Jahre die Industriebetriebe im erreichen des Qualitätslabels der ISO9000er Reihe einen richtigen Wettkampf betrieben, bis sie und vor allem ihre Kunden merkten, dass mit einem Q-Label im Hintergrund nicht automatisch ein gutes Produkt entsteht.

Natürlich können solche Labels, welche wie Sand am Meer aus dem Boden zu schiessen scheinen, auch eine Einkaufshilfe sein. Wir kennen alle ein paar davon, MaxHavelaar, BioSuisse, FSC um nur einige zu nennen. Sie sind eigentlich nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken.

Dem Qualitätslabel des Schweizer Tourismus begegnet man auch schon ziemlich oft. Alle Dienstleister des öffentlichen Verkehrs scheinen ohne ein solches Abzeichen nicht mehr existieren zu können.

Die Maag Busbetriebe schmücken sich sogar mit dem Doppel-Q. Das diese Auszeichnung nichts, aber rein gar nichts, mit dem Service am Kunden zu tun haben kann erlebe ich fast täglich. Die meisten der Chauffeure haben keine Ahnung wie man mit einem Bus umgehen muss. Das Mitfahren wird zur Qual. Wenn man sich keinen Sitzplatz ergattern kann ist es von lebenserhaltener Wichtigkeit, dass man sich an eine der Haltestangen klammert. Einige der Chauffeure fahren mit den Linienbussen wie mit einem Auto aggressiv auf die Signale, bzw. stehenden Kolonnen los um am Schluss brüsk zu bremsen und stehen danach wieder voll aufs Gas. Bei denen ist nix von vorausschauender Fahrweise zu erkennen.

Uns ist die Fahrweise der Mehrheit der Chauffeure zu gefährlich um mit Mademoiselle im Kinderwagen mitzufahren. Wir meiden die Fahrten mit den Bussen so oft es geht. Zu gehen ist schliesslich sowieso gesünder...

Die Erlebnisse, welche ich zukünftig auf dem Arbeitsweg in diesen Bussen machen werde ist mir sogar ein neues Label wert;-)

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