Sonntag, 18. November 2007

Die Zicke vom Poker Creek

Er hat zu einer ganz interessanten Blog-Parade aufgerufen. Und da meine Geschichte an selben Zoll geschehen, muss diese Geschichte einfach mit dabei sein!


blog-parade zollgeschichten


Auf unserem sechsmonatigen Trip durch Kanada und Alaska fuhren wir in unserem alt ehrwürdigen Camper, welchen wir auf Uncle Ed tauften, den Top of the World Highway von Tok (Alaska) in Richtung Dawson City (Yukon). Unterwegs (noch auf dem Taylor Highway) kamen wir unter anderem an Chicken Downtown oder Ptarmigam, wie es früher hiess, vorbei. Den Namen Chicken erhielt der kleine Ort von den Goldgräbern welche so um die Jahrhundertwende 1800/1900 nach Ptarmigam vordrangen. Alle fanden den Namen zwar schön, aber buchstabieren konnte ihn (fast) niemand. Ptarmigam ist ein hünchenähnliches, gefiedertes Ding.


Nun, in Chicken Downtown erfuhren wir, dass der Top of the World Highway erst gerade nach einem grossen Unfall wieder geöffnet wurde. Das Wetter war bestens, die beiden Tanks von Uncle Ed vollgetankt, es konnte losgehen. Es erwartete uns eine wunderschöne abgelegene Strecke auf einem Hochplateau von welcher man immer wieder grossartige Aussichten genoss. Da wir auf diesem Trip praktisch nur im Camper lebten, war die Digicam nicht dabei und es gibt (noch) keine digitalisierte Erinnerungen.


Irgendwann dann kamen wir an den Poker Creek. Wie auch bei ihm, stand unser alter Uncle Ed so vor offenen Schranken und es passierte irgendwie nichts. Natürlich stellten wir den Motor von unserem Uncle Ed ab (Sind ja ordentliche Schweizer) und nach einiger Zeit kam sie dann,



die Zicke vom Poker Creek.


Irgendwie kam es uns von Anfang an vor, als hätten wir sie bei irgendwas Wichtigen gestört, was sie aber nicht davon abhielt uns und Uncle Ed genauer unter die Lupe zu nehmen.


Zugegeben, wir waren wahrscheinlich schon ein auffälliges Trio. Ein damals noch junges Pärchen aus der Schweiz, mit einem wirklich alten Chevyschlitten, nur kopierten Fahrzeugpapieren (wir hatten so ein Kauf- Rückkaufvertrag vereinbart, deshalb waren die Papiere beim Verkäufer: Ist kein Problem mit Kopien, neinnein so kommt ihr schon über alle Grenzen!) und dazu noch die Aussage, dass wir ein halbes Jahr einfach so in der Gegend rumfahren und im Herbst (September) sicherlich nochmals in die USA fahren werden, in New York den Wagen (in Kanada zugelassen) abgeben verkaufen (wir sind ja Besitzer!) werden und der Wagen danach vom Käufer (welcher der Verkäufer an uns war) dort abgeholt werde und er ihn selbst nach Vancouver zurückfahren werde......Ich, wäre auch misstrauisch geworden!


Die Zicke vom Poker Creek bat uns nach diesem Gespräch, ihr Uncle Ed von Innen zu zeigen. Dabei wurde uns ziemlich mulmig, hatten wir uns doch zur eigenen Sicherheit einen "Bärenspray" zugetan und am Anfang des Gesprächs die Frage der Zicke vom Poker Creek, ob wir einen solchen besässen, überzeugt verneint. Der Spray lag unter anderem einfach so im Fach in der hinteren Seitentüre. Zum Glück wollte die Zicke vom Poker Creek nichts selber anfassen (durfte sie nicht?) und ich musste ihr alles zeigen. Als ich ihr freundlicherweise die Schiebetüre öffnete, verdeckte ich den Spray ellegant mit einer Strassenkarte. Nicht auszudenken was die Zicke vom Poker Creek mit uns gemacht hätte, wenn sie den Spray entdeckt hätte.....

Nachdem ich sie durch den ganzen Camper geführt hatte und ihr dabei den hintersten Winkel von Uncle Ed gezeigt, liess sie uns zähneknirschend aus den USA ausreisen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich sage jetzt nicht "typisch frau" - nein, das sag ich nicht!! :-)

tolle geschichte! - danke fürs mitmachen. - übrigens in chicken habe ich auch schon einiges erlebt siehe folgenden link:
http://www.falki-design.ch/wordpress/?p=444